Jeder Wandertyp hat seine Vorlieben, Neigungen und Eigenschaften. Der eine steht vielleicht mitten in der Nacht auf und erklimmt mehrmals im Monat die höchsten Gipfel, während der andere lieber nur eine kurze Runde dreht und dann doppelt so lange in der Hütte relaxt. Welcher Wandertyp bist du? Wandern ist in Deutschland Nationalsport, egal ob in den Alpen oder in der Region.
Wandertypen, die jeder kennt
Das sind natürlich meist Klischees, aber es wäre nicht halb so lustig, wenn sie nicht irgendwie wahr wären. Schließlich hat jeder diesen einen Wandertyp am Berg gesehen, der einfach überall zu sein scheint. Dazu gehört zum Beispiel der Typ Wanderer, der schon von Weitem an der farblich abgestimmten Outdoor-Kleidung zu erkennen ist. Gleiches gilt für das Sprachrohr der Gruppe, das stolzierend vorwärtsmarschiert, Anweisungen gibt und eigentlich in die völlig falsche Richtung geht. Die folgenden Typen sind sicher etwas übertrieben, aber ein Körnchen Wahrheit steckt in ihnen.
Der „höher, schneller, weiter“-Typ
Wenn die Anzahl der zu überwindenden Höhenmeter auf der geplanten Tour nicht mindestens vierstellig ist, ist der Wandertyp „höher, schneller, weiter “ fängt gar nicht an. Denn er sucht das Extreme und daher ist fast jede Tour, die nicht mindestens ein Pickel und ein Sauerstoffgerät beinhaltet, sowieso zu langweilig. Zu erkennen ist dieser Wandertyp übrigens an den massenhaft Fotos von waghalsigen Kletteraktivitäten in den sozialen Medien oder daran, dass er allen auf der Hütte erzählt, wie ihm beim Everest-Besteigen der Zeh abgefroren ist.
Der „4 Uhr morgens ist nicht früh“-Typ
Alle schlafen, nur einer ist wach. Die Rede ist natürlich vom „4 Uhr morgens ist nicht früh“-Typ. Und dieser Wandertyp schnürt gerade seine Wanderschuhe, um alle anderen in den nächsten Minuten aus dem Bett zu werfen. Schließlich will er den Sonnenaufgang von diesem einen spektakulären Ort aus sehen, also muss er jetzt anfangen. Eigentlich ist es schon viel zu spät. Entspannte Ferien in den Bergen fallen bei diesem Wandertyp oft aus. Fest steht aber, dass bis zum Ende der Ferien alle wichtigen Touren in der Region erwandert sind.
Der "Ich habe mich schon informiert" - Typ
Er kennt jede Pflanze mit Namen und kann die Familiengeschichte jeder Kuh erzählen, die auf der Weide steht. Bei diesem Wandertyp ist eines sicher: Die lang ersehnte Ruhe, die man sich in den Bergen erhofft, wird nicht eintreten. Denn dieser Wandertyp kann einfach nicht die Klappe halten und spielt stattdessen während der gesamten Tour das Wanderlexikon. Obwohl eigentlich niemand Fragen gestellt hat. Wurden Sie schon einmal von der Gruppe allein in einer Hütte oder auf einer Lichtung gelassen? Dann besteht eine gute Chance, dass Sie dieser Wandertyp sind.
Der Typ „5 Kilometer sind genug“
Wandern ist toll. Die Berge, die Route planen, Ausrüstung einkaufen. Doch wenn es richtig losgeht und es bergauf geht, verfliegt die Motivation des „5 Kilometer reichen“-Typs schlagartig. Denn dann merkt man, dass Wandern irgendwie anstrengend ist und die körperliche Verfassung nicht mehr so ist wie früher. Dieses Phänomen tritt übrigens sehr häufig bei Wanderanfängern auf. Diesen Wandertyp erkennt man auch sehr gut an Sätzen wie „Ja, lass uns den Wanderbus nehmen. Wir sind heute genug gelaufen."
Der „Ich kenne eine Abkürzung“-Typ
Sei vorsichtig, sehr gefährlich. Bisher endete dieser Satz nur sehr selten damit, dass die Laufzeit während der Wanderung wirklich verkürzt wurde. Wahrscheinlich sind Sie sechs Stunden länger unterwegs oder stehen plötzlich an einer Grenze, an der Sie ein Visum benötigen. Dennoch ist der „Ich kenne eine Abkürzung“-Typ auch nach mehreren nachweisbaren Fehlschlägen immer noch unverbesserlich und wird die Gruppe auch bei der nächsten Tour wieder in den Untergang führen. Natürlich mit den besten Absichten.
Weitere Informationen zum Thema Wandertypen
Ihr eigener Wandertyp kann auch durch Ihre körperliche Verfassung, Fitness und Erfahrung bestimmt werden. Aus diesem Grund geben Bergführer und Wanderführer oft Schwierigkeitsgrade an, um dem Wanderer eine Vorstellung von den Anforderungen zu geben. Im Zweifel ist es besser, den einfacheren Weg zu gehen, um sich nicht zu überschätzen und zu überfordern. Wem diese Route eigentlich zu einfach war, der kann sich am nächsten Tag an der schwereren Variante versuchen. Wenn Sie in einer Gruppe sind, stellen Sie das Level immer nach den Fähigkeiten des schwächsten Gruppenmitglieds ein.