What Are The Benefits of a Bike Backpack?
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Ende der 1980er-Jahre galt für viele Outdoor-Fans Funktionskleidung aus Kunstfasern als das Nonplusultra – nachdem „normale“ Wolle und Baumwolle aufgrund von „Unbrauchbarkeit“ obsolet geworden waren. Damals setzten nur wenige wegweisende Outdoor-Unternehmen auf Merinowolle. Inzwischen haben aber fast alle Outdoor-Bekleidungshersteller Produkte aus dieser „Schurwolle“ im Sortiment. Das Merinoschaf ist sozusagen zum Lieblingstier vieler Sport- und Outdoorbegeisterter geworden. Wer einmal ein Kleidungsstück aus Merinowolle getragen hat, möchte es nicht mehr missen. Doch was hat es mit dieser Hightech-Faser aus der Natur auf sich? Im Folgenden gehen wir näher auf Merinowolle und ihre Eigenschaften ein:
Merinowolle ist ein Naturprodukt, das aus der Wolle von Schafen gewonnen wird – nämlich aus der Wolle von Merinoschafen. Die Tiere stammen ursprünglich aus den nordafrikanischen Hochebenen des Atlasgebirges und gehören heute zu den ältesten und widerstandsfähigsten Schafrassen der Welt. Dort lebten unter extremen, oft widrigen Wetterbedingungen Merinoschafe, wie man sie nur in den Bergen findet, wenn man dort alle vier Jahreszeiten gleichzeitig verbringt. Sie mussten und müssen zum Beispiel in den neuseeländischen Südalpen extreme Temperaturschwankungen von minus 20 bis plus 35 Grad aushalten. Deshalb haben sie ein Fell, das diesen harten Bedingungen perfekt angepasst ist. Im Mittelalter gelangten die Schafe schließlich nach Spanien, wo ihre Wolle als wertvolle „spanische Wolle“ verkauft wurde. Im 18. Jahrhundert wurden dann die ersten Merinoschafe nach Australien exportiert, das seitdem neben anderen wollproduzierenden Ländern wie Neuseeland, Südafrika und Südamerika zum weltweit größten Exporteur dieses wertvollen Rohstoffs geworden ist.
Merinowolle hat von Natur aus einige sehr vorteilhafte Eigenschaften:
All diese Eigenschaften sind natürlich optimal, wenn es darum geht, Funktionsbekleidung für Outdoor-Aktivitäten herzustellen. Doch schauen wir uns zunächst die wichtigsten Eigenschaften im Detail an und finden heraus, warum Merinowolle diese eigentlich hat.
Merinoschafe gehören zur Rasse der Feinwollschafe. Das Fell dieser Schafe besteht aus besonders feinem, weichem und stark gekräuseltem Haar mit einer Faserstärke von nur 16,5 bis 24 Mikron (die Faserstärke von Wollfasern wird in der Einheit Mikron angegeben; 1 Mikron entspricht 1 Mikrometer, also 1 Tausendstel von ein Millimeter). Das bedeutet, dass die Fasern der Merinowolle nur etwa halb so dick sind wie „normale“ Wollfasern und nur ein Viertel so dick wie ein menschliches Haar. Je feiner die Wollfasern nun sind, desto mehr kräuseln sie sich, wenn sie die Haut berühren. Während dickere Wollfasern sich kaum kräuseln, kräuseln sich Merinofasern mit bis zu 40 Richtungswechseln pro Zentimeter.Dadurch werden die Nervenenden der Haut deutlich weniger gereizt und es entsteht kein unangenehmer Juckreiz. Die menschliche Empfindlichkeitsschwelle, ab der Fasern als kratzend empfunden werden, liegt bei etwa 25 Mikron. Deshalb wird normale Wolle als kratzig empfunden, während sich Merinowolle angenehm weich auf der Haut anfühlt.
Merinowolle hat hervorragende Isoliereigenschaften bei Kälte. Das liegt an der ausgeklügelten Struktur der Merinofaser. Die Fasern der Merinowolle bestehen – bezogen auf ihr Gesamtvolumen – zu 85 % aus Luft. Die feinen und welligen Fasern liegen so locker übereinander, dass sich zwischen ihnen Luftkammern bilden können. Und da Luft ein schlechter Wärmeleiter ist, isoliert sie hervorragend – sowohl gegen Kälte als auch gegen Hitze.
Die Wirkung ist vergleichbar mit einem Fenster mit doppelter Glasscheibe. Die Luft zwischen den beiden Scheiben wirkt isolierend – sowohl im Winter als auch im Sommer. Merinowolle wärmt also nicht von alleine, sondern verhindert, dass unsere eigene Körperwärme entweicht, indem sie isolierende Lufteinschlüsse einschließt. Es hält unsere Körperwärme dort, wo wir sie brauchen, wenn die Umgebungstemperatur kalt ist. Außerdem haben Merinofasern aufgrund ihrer hohen Kräuselung weniger Berührungspunkte mit der Haut, wodurch sie weniger Wärme abgeben. Zusammengefasst: Der Vorteil der gekräuselten Fasern der Merinowolle ist, dass mehr Isolierluft eingeschlossen und weniger Wärme abgeführt wird.
Unser menschlicher Körper hat eine natürliche Klimaanlage. Bei warmen Umgebungstemperaturen oder bei intensiver körperlicher Aktivität geraten wir ins Schwitzen. Der Körper sondert Feuchtigkeit in Form von Schweiß ab, um sich abzukühlen und die Körpertemperatur konstant zu halten.
Merinowolle kann diese körpereigene Funktion optimal unterstützen. Sie wirkt wie eine zweite Haut, was den Kühleffekt noch verstärkt. Denn zum einen isolieren die Luftpolster der Merinofaser nicht nur gegen kalte, sondern auch gegen warme Umgebungsluft. Andererseits verhalten sich die Fasern gegenüber Feuchtigkeit einzigartig. Ihr Feuchtigkeitsmanagement wurde noch nie von einer künstlich entwickelten Textilfaser erreicht. Merinowollfasern können bis zu einem Drittel ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen – bei Chemiefasern sind es weniger als zehn Prozent. Ihre hohe Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit verdanken die Fasern ihrer chemischen Struktur. Sie sind hygroskopisch – das heißt, sie können Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf binden, und zwar in besonders großer Menge und besonders schnell. Über ein Fasergeflecht aus winzigen Kanälen wird Schweiß- oder Regenfeuchtigkeit schnell ins Faserinnere transportiert.
Gleichzeitig bleibt die Faseroberfläche trocken, da sie Wasser abweist. Deshalb fühlt sich Merinowolle auch dann noch trocken an, wenn sie viel Feuchtigkeit in ihr Faserinneres aufgenommen hat. Genial, nicht wahr? Die hygroskopischen Fasern wirken wie ein Reservoir, das dazu dient, Feuchtigkeitsschwankungen in der Umgebung optimal auszugleichen.
Warme Umgebungsluft sorgt nun dafür, dass die im Faserinneren aufgenommene Feuchtigkeit an der Außenseite des Kleidungsstücks verdunstet. Für den Prozess der Verdunstung – also den Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Zustand – benötigen die Wassermoleküle jedoch Energie. Und diese entziehen sie dem nächsten „Körper“ – also der Merinofaser – in Form von Wärme. Die Fasern kühlen ab und mit ihnen die Haut und den eigenen Körper. Dieser Vorgang wird als Verdunstungskühlung bezeichnet und bewirkt ein angenehm kühlendes Gefühl auf der Haut.
Synthesefasern hingegen können - wie bereits angedeutet - nahezu keine Feuchtigkeit in ihrem Faserinneren speichern. Dadurch erfolgt ein besonders schneller Abtransport der Feuchtigkeit nach außen. Dadurch entsteht ein Wärmestau, auf den der Körper mit verstärkter Schweißproduktion reagiert, um abzukühlen. Das kostet natürlich entsprechend mehr Energie, die dann nicht mehr für die Leistung zur Verfügung steht – zum Beispiel bei sportlichen Aktivitäten.Studien der Universität Graz haben bereits einen höheren Laktatanstieg bei Sportlern nachgewiesen, die Kunstfasertextilien trugen. Insgesamt trägt also auch die natürliche Funktion der Merinowolle zu einer höheren Leistungsfähigkeit des Körpers bei – was will man mehr?
Im Vergleich zu Baumwolle oder Kunstfasern behält Merinowolle auch im nassen Zustand ihre guten Materialeigenschaften. Im Gegensatz zu einem Baumwollshirt klebt ein Merinoshirt nicht unangenehm auf der Haut, wenn es feucht wird. Und in einem verschwitzten Kleidungsstück aus Merinowolle erlebt man auch keine unangenehme Kälte, wie wenn man mit einem Synthetikshirt am Gipfel steht. Aber was ist der Grund dafür?
Letztendlich beruht dieser wärmende Effekt im feuchten Zustand auch auf der Fähigkeit der Merinofaser, Feuchtigkeit aufzunehmen. Bei der Aufnahme von Feuchtigkeit findet ein sogenannter exothermer Prozess statt, bei dem Absorptionswärme entsteht. Das bedeutet, dass sich die Fasern erwärmen, wenn sie Feuchtigkeit aufnehmen. Klingt unglaublich? Aber es ist wahr! Merinowolle wärmt aktiv, solange sie Feuchtigkeit aufnimmt. Denn die Eiweißmoleküle der Merinofaser setzen beim Kontakt mit Wassermolekülen Energie in Form von Wärme frei – so stark, dass die Temperaturerhöhung je nach Faserqualität bis zu zehn Grad betragen kann.
Dieser Prozess setzt sich fort, bis die Wollfasern mit Wassermolekülen gesättigt sind. Ein leicht feuchter Merino-Baselayer kann also Wärme erzeugen, ein vom Regen völlig durchnässter natürlich nicht. Aber auch dann hält dich das Merinoteil warm – durch die bei Bewegung mechanisch erzeugte Reibungswärme der Fasern. Aber: Bei leicht einsetzendem Regen ist es tatsächlich sinnvoll, kurz zu warten, bevor man eine Regenjacke anzieht. Schließlich sorgt eine leichte Benetzung des Merinoshirts dafür, dass es beginnt, angenehme Wärme zu erzeugen.
Der Erwärmungsprozess funktioniert natürlich am besten, wenn die Funktionsbekleidung aus Merinowolle vorher vollständig trocken ist, denn dann können die Fasern schöpfen ihr Potenzial zur Feuchtigkeitsaufnahme optimal aus. Daher ist es sinnvoll, die Kleidungsstücke vollständig zu trocknen, bevor Sie ein Outdoor-Abenteuer starten – insbesondere, wenn das Unterfangen im Winter stattfinden soll. Am besten geht das natürlich in einem warmen Raum mit möglichst geringer Luftfeuchtigkeit, wie zum Beispiel einem Ofen- oder Heizungsluft beheizten Raum. Eine Wechselkleidung aus Merinowolle sollte vor der Tour in eine wasserdichte Tasche oder Plastiktüte gepackt werden, damit die Wollfasern während der Tour keine Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft aufnehmen. Schließlich sollen sie erst beim Anziehen anfangen zu wärmen!
Der unangenehme Geruch, den wir nach dem Schwitzen oft an uns und unserer Kleidung wahrnehmen, wird nicht durch den Schweiß selbst verursacht. Frisch gebildeter Schweiß ist geruchlos. Wir riechen erst, wenn Hautbakterien beginnen, den Schweiß in seine Bestandteile zu zerlegen. Schweiß dient ihnen als Nahrungsquelle und sie vermehren sich besonders gerne in warmen und feuchten Regionen – zum Beispiel in den Achselhöhlen. Natürlich siedeln sich auch Schweiß und Hautbakterien in unserer Kleidung an, sodass sie irgendwann – zumindest wenn sie aus Kunstfasern besteht und nicht geruchshemmend behandelt wurde – auch anfängt, unangenehm zu riechen. Warum also sollte das bei Kleidungsstücken aus Merinowolle anders sein?
Kunstfasern haben eine glatte Oberfläche, an der Schweiß und Bakterien besonders gut haften können. Merinofasern hingegen haben eine schuppige Oberfläche, die man sich wie ein Dach mit Ziegeln vorstellen kann. Darauf haben die Bakterien keine Chance. Außerdem nehmen die Fasern die Feuchtigkeit des Schweißes so schnell auf, dass die Bakterien den Schweiß gar nicht erst zersetzen können. Die wasserabweisende Faseroberfläche lässt zudem kein feuchtes Klima entstehen, das die Bakterien für ihr Wachstum benötigen würden.
Schließlich haben Wollfasern (wie alle Tierhaare) ein spezifisches Faserprotein – Keratin – das die für den üblen Geruch verantwortlichen Bakterien einfach abbaut Wirkung lässt nicht nach. Auch die in Kunstfasern eingearbeiteten Silberionen, die Gerüche hemmen sollen, können dieser genialen biologischen Funktion nicht gerecht werden. Aber das ist nicht alles! Um diese Wirkungsweise zu perfektionieren, verfügen Merinofasern zusätzlich über einen mechanischen Selbstreinigungseffekt. Denn der Faserkern besteht aus zwei unterschiedlichen Zelltypen, die unterschiedlich viel Feuchtigkeit aufnehmen können. Bei Feuchtigkeitsaufnahme quellen sie daher ungleichmäßig auf. Dadurch entsteht ein ständiger Reibungsprozess, durch den sich die Faser immer wieder selbst reinigt.
Auch wenn Merinofasern relativ viel Feuchtigkeit in ihr Faserinneres aufnehmen können, ist ihre Faseroberfläche wasser- und schmutzabweisend. Das liegt daran, dass die Faser dort das Wollfett Lanolin enthält. Obwohl ein großer Teil davon bei der Verarbeitung der Wolle ausgewaschen wird, verbleibt ein Rückstand auf den Fasern. Das Wollfett wirkt wie eine Schutzschicht. Schmutz und Gerüche bleiben an der Faseroberfläche haften und dringen nicht ein. Auch bei rheumatischen Gelenkbeschwerden kann Lanolin schmerzlindernd wirken, weshalb Menschen mit diesem Problem auch gerne zu Wollkleidung greifen. Durch die starke Kräuselung der Fasern haben auch Wassertropfen nur eine sehr geringe Angriffsfläche und perlen aufgrund ihrer Oberflächenspannung einfach ab. Das funktioniert genauso wie bei bestimmten Pflanzen, deren feine Härchen auf der Oberfläche dafür sorgen, dass Wassertropfen abperlen.
Über die Vorteile der Merinowolle im Outdoor-Bereich müssen wir wohl nicht mehr lange nachdenken. Aus den oben genannten Gründen sollte es offensichtlich sein, dass diese „Hightech-Wolle“ besonders für den Outdoor-Einsatz geeignet ist. Zusammengefasst sind Merinofasern wahre Multitalente, die in jeder Situation das tun, was nötig ist – sie wärmen bei Kälte, sie kühlen bei Wärme, sie wärmen bei Nässe, sie entwickeln keine unangenehmen Gerüche und nicht zuletzt fühlen sie sich angenehm an auf der Haut. Mit dieser Flexibilität sind Kleidungsstücke aus Merinowolle natürlich perfekt für Outdoor-Aktivitäten. Denn egal ob es draußen warm, kalt, nass oder trocken ist, wer in der Natur unterwegs ist, braucht Kleidung, die genauso flexibel ist wie das Wetter, dem wir uns aussetzen.
Vor allem die Temperatur- und Die klimaregulierenden Eigenschaften der Merinowolle sind in vielen Outdoor-Situationen ein großer Vorteil. Die Körpertemperatur bleibt trotz unterschiedlicher Temperaturverhältnisse und unterschiedlicher Aktivität immer auf einem angenehmen Niveau. Und diese Bedingungen sind häufig anzutreffen – insbesondere bei alpinen Aktivitäten. Wetterumschwünge oder Temperaturschwankungen spielen eine große Rolle, wenn du viele Höhenmeter zurücklegst. Wer im Tal noch schwitzt, kann auf dem luftigen Grat leicht zittern. Und wenn Sie am Gipfel eine Pause einlegen müssen, ist ein Material, das Sie auch bei Nässe warm hält, von unschätzbarem Wert. Auch für Aktivitäten wie Radfahren, Skitouren oder Skifahren, bei denen man bergauf und bergab sehr unterschiedliche Aktivitätsniveaus und Temperaturverhältnisse vorfindet, eignet sich die temperaturausgleichende Wolle hervorragend.
Besonders hervorzuheben ist die geruchshemmende Eigenschaft der Merinowolle vorteilhaft, wenn Sie längere Zeit unterwegs sind und keine Möglichkeit zum Waschen haben. Gerade auf einer Trekkingtour oder Rucksackreise, wo man möglichst leicht unterwegs ist, möchte man Merino-Kleidung dabei haben, die man oft unbegrenzt tragen kann. Schließlich dauert es seine Zeit, bis diese so schlecht riechen, dass man das Bedürfnis verspürt, sie zu waschen. Dank der elastischen Fasern knittert der Stoff eines Merino-Shirts auch dann nicht, wenn Sie es tagelang in einen Rucksack quetschen.
Grundsätzlich sind der Verwendung von Kleidungsstücken aus Merinowolle in der Natur fast keine Grenzen gesetzt. Ob beim Trailrunning, Klettern, Yoga oder auch im Alltag – das Material macht einfach überall mit. Ein paar Nachteile sollen allerdings nicht unerwähnt bleiben. Die Merinofaser ist nicht ganz so mechanisch belastbar, robust und reißfest wie andere Natur- oder Kunstfasern.
Besonders wenn man ein Shirt aus reiner Merinowolle direkt unter einem schweren Rucksack trägt, kann der Stoff beschädigt werden geschehen. Wenn Gewicht und Packmaß eines Kleidungsstücks die wichtigsten Auswahlkriterien sind, schneiden Textilien aus synthetischen Fasern meist besser ab. Und die Trocknungszeiten sind in der Regel auch schneller. Manchmal werden Kleidungsstücke aus reiner Merinowolle trotz ihrer kühlenden Eigenschaften im Sommer als zu warm empfunden. Und nicht zuletzt gibt es besonders empfindliche Menschen, die auch Merinowolle als kratzig empfinden.
Allerdings hat die Textilindustrie im Outdoor-Bereich mittlerweile Lösungsmöglichkeiten gefunden, um die genannten Nachteile von Textilien aus Merinowolle zu beseitigen - nämlich unter Verwendung sogenannter Mischgewebe.
Auch in Sachen Nachhaltigkeit lohnt es sich, beim Kauf eines Produktes genauer hinzusehen. Einerseits ist Merinowolle von Natur aus ein besonders nachhaltiges Material. Andererseits gibt es aber auch gewisse Probleme im Bereich der Tierhaltung, die zu den unattraktiven Aspekten der Wollproduktion zählen. Doch schauen wir uns zunächst die Vorteile der Merinowolle in Sachen Nachhaltigkeit an.
Merinowolle ist ein natürlich nachwachsender Rohstoff. Merinoschafe können bis zu zweimal im Jahr geschoren werden und liefern bis zu zehn Kilogramm Wolle pro Tier. Zudem ist die Herstellung und Verarbeitung im Vergleich zur Herstellung von Kunstfasern besonders ressourcenschonend und umweltschonend. Synthetische Fasern werden auf der Basis von Erdöl hergestellt, was eine Vielzahl von Chemikalien und den Einsatz großer Mengen an Energie erfordert. Zudem sind Kunstfasern nahezu unverrottbar. Synthetische Kleidung braucht 30 Jahre oder länger, um sich zu zersetzen.
Sie muss daher nach ihrem Gebrauch unweigerlich auf Mülldeponien landen. Produkte aus reiner Merinowolle hingegen sind rückstandslos biologisch abbaubar. Sie können bedenkenlos auf den Komposthaufen geworfen werden. Ein im Boden vergrabenes Merinoshirt kann innerhalb von 90 Tagen vollständig kompostiert werden und kann dann als Dünger im Garten verwendet werden. Zudem besitzt Merinowolle von Natur aus Eigenschaften wie UV-Schutz oder Geruchshemmung und kommt somit ohne umweltschädliche chemische Zusätze aus. Schließlich ist die „Technik“ bereits in der Faser enthalten. Nicht zuletzt schont die Selbstreinigungsfunktion der Merinofaser auch die Umwelt, da Sie die Kleidungsstücke seltener waschen müssen.
Allerdings steht bei Merinowolle das Tierwohl nicht immer an erster Stelle Produktion. In Australien und Neuseeland gibt es in der Haltung von Merinoschafen das Problem des Fliegenmadenbefalls, der in der tödlichen Krankheit Myasis endet. Dabei werden die Tiere quasi von innen aufgefressen. Besonders bei warmen Temperaturen, wie sie im australischen Sommer herrschen, legen die Fliegen ihre Eier in den schlecht belüfteten Hautfalten am Anus ab, die mit Kot und Urin verschmiert sind. Gerade in Australien - dem Land mit den meisten Merinowolle-Produzenten - wird leider eine brutale Methode angewandt, um den Befall mit Fliegenmaden zu verhindern - das sogenannte Mulesing.
Dabei handelt es sich um eine chirurgische Methode, bei der eine tellergroße Portion abgeschnitten wird der Hautfalten um Anus, Schwanz und Vulva der bis zu acht Wochen alten Lämmer. Dies geschieht in der Regel mit einem Heißschneidegerät, ohne Betäubung und bei vollem Bewusstsein! Die Wunden werden nicht weiter behandelt, sondern heilen und vernarben von selbst.
Die Tiere sind daher während dieser blutigen und verstümmelnden Prozedur großen Schmerzen ausgesetzt Studien zeigen, dass die Schafe noch 113 Tage nach einer solchen Prozedur vor ihren Peinigern fliehen - so traumatisierend ist diese Erfahrung. Bis heute gibt es wenige unumstrittene Alternativen, um das Problem des Fliegenmadenbefalls zu lösen. Zumal Fliegenmaden, ähnlich wie Merinoschafe, wahrscheinlich erst während der Kolonialzeit nach Australien und Neuseeland importiert wurden. Aufwendigere und teurere Methoden sind das regelmäßige Scheren der Hautfalten um den After, regelmäßige Kontrollen der Schafe und rechtzeitige medizinische Intervention im Falle eines Befalls. Tierschützer fordern daher die gezielte Zucht von Schafen mit weniger Hautfalten am Gesäß. Tatsächlich wurden australische Merinoschafe jedoch bewusst gezüchtet, um mehr Hautfalten zu haben und somit einen höheren Wollertrag zu erzielen.
Also sollte man angesichts dieser grausamen Tatsachen beim Kauf eines Merinoprodukts bewusst darauf achten darauf achten, dass nur mulesingfreie Merinowolle verwendet wurde. Das ist garantiert. Viele Hersteller geben auch sehr genau und nachvollziehbar an, woher sie ihre Wolle beziehen. Merinowolle, die nicht aus Australien oder Neuseeland stammt, ist immer mulesingfrei, da das Problem des Fliegenmadenbefalls dort einfach nicht existiert.
Die meisten Hersteller von Outdoor-Produkten verwenden keine mulesingbehandelte Wolle alles. Wenn Sie sich jedoch unsicher sind, fragen Sie im Zweifelsfall direkt beim Hersteller oder bei den jeweiligen Händlern nach. Auch ein sehr niedriger Preis eines Merino-Kleidungsstücks ist manchmal auf die Verwendung der Mulesing-Praxis zurückzuführen. In den meisten Fällen lohnt es sich trotzdem, genauer hinzusehen und lieber etwas mehr Geld auszugeben. Dafür bekommt man aber meist einwandfreie Qualität geliefert und unterstützt nicht zuletzt die artgerechte Haltung von Merinoschafen.
Merinowolle kannst du natürlich bei 30 - 40 Grad ohne Weichspüler mit einem Wollwaschmittel waschen. Hier müssen Sie jedoch bitte darauf achten, dass das Wollwaschmittel keine Enzyme enthält. Das Enzym Protease ist für den Abbau des Keratins in der Merinowolle verantwortlich. Diese sorgt dann für die lochbildende Wolle in der Kleidung. Wenn Sie unsicher sind, greifen Sie besser zu einem pH-neutralen Fein- oder Funktionswaschmittel, dann haben Sie länger Freude an Ihrer Merinowolle.
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